Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Italien (ELKI) entsteht kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, verhältnismäßig spät im Vergleich zu den Gründungsdaten ihrer konstituierenden Gemeinden, die alle verschiedene historische Wurzeln und Entwicklungen haben.
Mit der Gründung der ELKI will man die im Land bestehenden, überwiegend deutschen, lutherischen Gemeinden, unterstützen, da diese in der dramatischen Nachkriegssituation ohne materielle Hilfeleistungen aus Deutschland auskommen müssen. Die Pfarrer der Gemeinden wenden sich mit diesem Problem an den Ökumenischen Rat in Genf, mit dem sie aufgrund der gemeinsamen Hilfsarbeit für Flüchtlinge und Kriegsgefangene in Kontakt stehen. Hier erfahren Sie, dass Ihnen der LWB (Lutherischer Weltbund), mit seinen reichen amerikanischen Kirchen, helfen könnte, wenn sie aus der Position der einzelne Gemeinden heraustreten und sich in einer einzigen, gemeinsamen Kirche zusammenschließen würden. Im Oktober 1949 wird so die ELKI gegründet, eine von Deutschland unabhängige und im italienischen Recht verankerte Kirche: Sie stellt eine wahre Besonderheit im europäischen Panorama dar, gelten doch die deutschen, in der Welt verteilten, lutherischen Gemeinden als „Auslandsgemeinden“, abhängig von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
1961 wird der ELKI durch ein Dekret des italienischen Staatspräsidenten der Status einer Körperschaft verliehen 1967 ist die ELKI Mitbegründerin des Bundes der Evangelischen Kirchen in Italien (Federazione delle Chiese Evangeliche in Italia – FCEI), welcher die historischen protestantischen und in Italien vertretenden Kirchen vereint. 1995 ratifiziert das Parlament die Intesa mit der Italienischen Republik, ein Vertrag, der das Verhältnis zwischen der ELKI und dem Staat regelt. Heute ist die ELKI eine zweisprachige Kirche, in der die religiösen und kulturellen, deutschen Wurzeln mit der italienischen Realität zusammenleben und – wachsen. Eine Kirche, die aufgrund der Vielfältigkeit ihrer Gemeinden und der in ihr zusammentreffenden Kulturen eine Besonderheit in der protestantischen Welt Italiens und Europas darstellt.
Die älteste Gemeinde:
Es entstehen die Gemeinden Helvetischer und Augustinianischer Konfession in den ehemaligen Gebieten der habsburgischen Monarchie:
Einige Gemeinden werden unter dem Schutz der preußischen Gesandtschaften gegründet:
Die ligurischen Gemeinden konstituieren sich:
In der Lombardei wird die erste Gemeinde durch reformierte und lutherische Gläubige aus der Schweiz gegründet:
Dank einer sehr achtsamen und aufmerksamen Abwägung und Vermittlung zwischen den Verschiedenheiten der Statuten, den Auffassungen des pastoralen Auftrags, den Konfessionen und Kulturen der verschiedenen Gemeinden, wird die ELKI gegründet. Die in Italien bestehenden lutherischen Gemeinden (mit Ausnahme der Gemeinde Meran) vereinen sich in ihr
1949 mit Sitz in Rom
Der ELKI treten die drei am Golf von Neapel gelegenen Gemeinden bei:
Es entsteht die zweite lutherische Gemeinde in der Lombardei im Zusammenhang mit der Niederlassung eines Euratom-Zentrums in Ispra und der Gründung der Europäischen Schule in Varese:
Es schließen sich in Sizilien verschiedene, auf der Insel verstreute Gruppen (in Messina, Taormina, Catania, Siracusa, Vittoria, Palermo,…) zusammen und gründen eine Gemeinde. Das Gemeindezentrum und das Pfarramt befinden sich in Catania:
Die ELKI breitet sich in Norditalien weiter aus:
Für weitere Informationen zur Entstehung der ELKI in der frühen Nachkriegszeit: