Synode 2014

Heiner Bludau ist der neue Dekan der Evangelich-Lutherischen Kirche in Italien Jakob Betz ist der neue Vizedekan Die Wahl erfolgte auf der Synode in Neapel, wo sie diese Jahr nach 30 Jahren zum ersten Mal wieder tagte

Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Italien (ELKI), gibt bekannt, dass die Synode – ihr oberstes Organ, dass alle Fragen des kirchlichen Lebens erörtert und über sie beschließt – auf der diesjährigen Tagung Heiner Bludau zu ihrem neuen Dekan und Jakob Betz zu ihrem neuen Vizedekan gewählt hat.

 Die Wahl fand in Neapel statt, wo die Synode dieses Jahr nach 30 Jahren zum ersten Mal wieder tagte.

Zum Abschluss der Synodentagung wurden der Dekan und sein Vize in der lutherischen Kirche in Via Carlo Poerio5 ineinem feierlichen Gottesdienst eingeführt.

“Im Namen aller Synodalen gratuliere ich Dekan Bludau und Vizedekan Betz ganz herzlich und spreche ihnen meine besten Wünsche für ihre neue Aufgabe aus“, so Christiane Groeben, Synodalpräsidentin der ELKI. „Ich bin sicher, dass auch unter ihrer Leitung und Prägung, wie es ja jeder Dekan für die Dauer seiner Amtszeit tut, die ELKI auf dem vor vielen Jahren von ihr eingeschlagenen Weg zu Wachstum und Entwicklung fortschreiten wird“. 

Der neue Dekan, Heiner Abbas Bludau, ist 58 Jahre alt, Deutscher, und wurde in Bagdad (Irak) geboren. Er ist verheiratet, hat zwei Kinder und ist seit 1991 Pfarrer. 2010 trat er seine Pfarrdienststelle in der lutherischen Gemeinde Turin an. Davor war er im Haus der Stille in der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsen tätig. In seinen Jahren in der ELKI hat er sie in der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) vertreten und war Mitglied der ökumenischen Kommission für die Taufe.

Der Dekan hat eine leitende Funktion für die Lutheraner in Italien. Er ist geistliches Oberhaupt der Kirche, und als Vorsitzender des Konsistoriums, leitet er auch die laufenden Geschäfte und die Verwaltung der ELKI. Wie bei allen anderen Ämter der Kirchenleitung dauert das Amt vom Dekan und Vizedekan vier Jahre, und die Wiederwahl ist nur einmal zulässig.

“Ich nehme meine Wahl mit Freude, Dankbarkeit und vor allem mit Verantwortungsbewusstsein für die schwierige Rolle an“ – erklärt Heiner Bludau, Dekan der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Italien –  „Meine Wahl macht mir etwas Angst, löst in mir aber vor allem Begeisterung für die Chance aus, zum Leben und Wachstum der ELKI meinen Beitrag leisten zu können. Unsere Kirche muss bescheiden sein, wie alle, die klein sind. Sie muss allerdings auch die Kraft haben, sich nicht zu verbergen und sich Gehör zu verschaffen. Mein Augenmerk wird sich auf die Gemeinden richten, ein echter Mehrwert in unserer Kirche. Ich werde mich dafür einsetzen, dass das Vertrauen zwischen den Kirchenmitgliedern und den kirchlichen Institutionen weiter wächst und dabei eine kollegiale Zusammenarbeit unter Berücksichtigung der Verschiedenheiten in den Vordergrund stellen. Wichtig sind mir auch die Beziehungen mit unseren Partnerkirchen und mit Einrichtungen, mit denen wir gegenwärtig zusammenarbeiten. Wir werden daran arbeiten, dass sie noch stärker und fruchtbarer werden“.  

Neuer Vizedekan ist Jakob Betz. Er ist 62 Jahre alt, Deutscher und stammt aus Heidelberg (Baden-Württemberg). Er ist verheiratet und hat drei Kindern. Jakob Betz ist seit 1982 Pfarrer und seit2011 inder lutherischen Gemeinde Genova/San Remo tätig. Davor war er Pfarrer in Wangen im Allgäu. In der ELKI ist er Mitglied der Kommission für Patientenvorsorge, auch bekannt als „Patientenverfügung“.

Die Synode 2014 tagte  – in Neapel, im Grand Hotel Oriente, in Via Armando Diaz – in dem Bestreben, Erneuerung, Ökumene und soziales Engagement in den Mittelpunkt zu stellen.

Von besonderem Interesse war der Vortrag des diesjährigen Gastredners, Bischof Horst Müller, der die Evangelisch-Lutherische Kirche im Südlichen Afrika leitet. In seinem Beitrag  beschrieb er das Verhältnis der südafrikanischen Bevölkerung zur Religion, die Bedeutung eines lutherischen Lebens in Afrika, mögliche Kontaktpunkte zwischen ELKSA und ELKI, zwei Minderheitenkirchen, das Organisationsgefüge der ELKSA und die Herausforderungen in ihrem Inneren und nach außen hin gegenüber der Gesellschaft. Er berichtete auch über die zahlreichen, diakonischen Initiativen seiner Kirche: Unterstützung für AIDS-Opfer, Vorschule für arme Kinder, Gemeindeschulen und Kindergärten sowie Erwachsenenbildung. Ferner sprach Bischof Müller auch Bereiche für eine mögliche Zusammenarbeit zwischen ELKI und ELKSA an: Austausch, Praktika und Schulungen im seelsorgerischen Bereich; Austausch über Themen wie „Kirche im Wandel“;  Mission im Gemeindeumfeld; alternative Formen des Pfarrdienstes und Visitation als Gemeindebegleitung und Beratung. Auch wurden Austauschgelegenheiten auf Gemeindeebene vorgeschlagen, wie Auftritte von Musikern aus dem südlichen Afrika in Italien (und umgekehrt) oder auch gegenseitige Besuche von Jugendgruppen.

Im Laufe der Arbeiten der diesjährigen Synodentagung wurde auch ein liturgischer Text für die Segnung einer Ehe und für die Trauung von evangelisch-katholischen Paaren angenommen. Der Text wurde von der eigens zu diesem Zweck eingesetzten Kommission erarbeitet. Der in erster Lesung gefasste Beschluss wird der Synode in zweiter Lesung nochmals zu einer dann endgültigen Entscheidung vorgelegt werden.

Ferner gab es viele Diskussionen und Aussprachen über wichtige organisatorische und verwaltungstechnische Fragen, wie etwa die Debatte über Satzungsänderungen und die Entlastung der Schatzmeisterin.

BMP, Pressebüro der ELKI

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