
Papstwahl, evangelisch-lutherische Kirche: Respekt und ökumenische Hoffnung
Die ELKI begrüßt Papst Leo XIV. mit Respekt und hofft auf die Fortsetzung des ökumenischen Dialogs für einen gemeinsamen und gelebten Frieden und Gerechtigkeit in der Welt.
Eine Chance zum Dialog
Mit der Wahl von Papst Leo XIV., geboren als Robert Francis Prevost, tritt die römisch-katholische Kirche in eine neue Phase ihrer spirituellen und institutionellen Entwicklung ein.
Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Italien (ELKI) wünscht dem neuen Pontifex Gottes Segen für seine Aufgabe.
Und erkennt in der ersten Ansprache den nachdrücklichen Aufruf zu Frieden, Gerechtigkeit und Verantwortung gegenüber der Schöpfung – historisch relevante Themen im Denken und Engagement der lutherischen Gemeinden in Italien und in der Welt.
Das Papsttum: theologische Distanz
Die ELKI betont zwar, dass das Papsttum weiterhin ein distanzierendes Element zur protestantischen Reformation darstellt, bekräftigt jedoch gleichzeitig ihr Engagement für den bisher eingeschlagenen Weg des Dialogs.
War es doch ein Papst, Leo X., der 1521 die Exkommunikation über Martin Luther verhängte.
Doch gerade dank des Dialogs und der gegenseitigen Anerkennung ist die Ökumene heute keine Verpflichtung mehr, Unterschiede aufzuheben, sondern bringt den Willen zum Ausdruck, gemeinsam Wege der Gerechtigkeit, der Wahrheit, des Dienstes und der Hoffnung zu beschreiten.
In diesem Sinne wird die Wahl von Papst Leo XIV. als Gelegenheit begrüßt, den brüderlichen Dialog mit Vertrauen und Offenheit fortzusetzen.

Eine gemeinsame Agenda
Die ELKI erkennt in der ersten Rede des neuen Papstes den Widerhall vieler Themen, die auch der lutherischen Tradition am Herzen liegen.
Der Ruf nach unbewaffnetem Frieden, wirtschaftlicher und sozialer Gerechtigkeit, Sorge für unser gemeinsames Zuhause und ein offenes Ohr für die Bedürftigsten.
Sie sieht darin einen Horizont des gemeinsamen Engagements, der bereits während des Pontifikats von Franziskus mit Begeisterung verfolgt wurde.
In dieser von Kriegen, Ungleichheiten, ökologischen und spirituellen Notlagen geprägten Zeit haben die Kirchen die Verantwortung, ein alternatives, prophetisches Zeugnis sichtbar zu machen, das auf dem Evangelium Christi gründet.
Das Engagement der ELKI für Einheit in Vielfalt
Die ELKI bekräftigt ihr Engagement, den Weg des ökumenischen Dialogs mit den katholischen Brüdern und Schwestern fortzusetzen.
Ein Dialog, der in den letzten Jahrzehnten trotz Hindernissen und Schwierigkeiten konkrete Ergebnisse hervorgebracht hat.
Die Begegnung zwischen verschiedenen christlichen Traditionen ist daher möglich, wenn wir im Dienst am Nächsten, im Streben nach dem Gemeinwohl und in der auf Gnade gegründeten Hoffnung einander erkennen. Einheit ist nicht Uniformität, sondern gelebte Gemeinschaft in der Verschiedenheit.
Grußwort und Einladung
Am Beginn dieses neuen Pontifikats richtet die Evangelisch-Lutherische Kirche in Italien Worte des Gebets und der Ermutigung an die katholische Kirche.
Mit einer erneuerten Einladung zur Begegnung und zum Zuhören, um gemeinsam, Lutheraner und Katholiken, glaubwürdige Zeugen des Evangeliums in der Welt zu sein – mit Mut, Demut und Barmherzigkeit.
Um Brücken zu bauen und die christliche Stimme für Gerechtigkeit, Frieden und den Schutz der Schöpfung zu stärken.