
Die Sprachlosigkeit überwinden …
Manchmal werden wir ganz stumm angesichts dessen, was uns begegnet: Wenn wir den Fernseher einschalten und die Katastrophen dieser Welt auf uns einstürmen, wir von den Bildern aus dem Gaza-Streifen, Überschwemmungen, zerstörten Häusern in der Ukraine erschlagen werden und die Lautsprecher aus der Politik, die jeweils wieder ihr eigenes Land great again machen wollen, uns taub machen, verlieren wir unsere Sprache, weil uns die Wut und Hilflosigkeit überwältigen.
Da hilft nur eins: Singen! Wenn uns die Worte fehlen, müssen wir eine andere Sprache benutzen, die unsere Zunge wieder löst und das zum Ausdruck bringt, was wir fühlen! Das Kirchenjahr hat dafür einen ganzen Sonntag reserviert und ihn „Kantate“ genannt. Singt und schaut darauf, dass Gott diese Welt trotz aller menschlichen Gräuel und Frevel gut gemacht hat. Vertraut darauf, dass Gott die Gerechtigkeit triumphieren lassen wird, auch wenn es gerade nicht danach aussieht. Setzt der Welt ein fröhliches, aber entschiedenes Dennoch entgegen und überwindet euer Entsetzen und eure Ohnmacht! Ihr habt allen Grund dazu, denn Gott ist bei euch alle Tage bis an der Welt Ende. Wer einen Stimmungsaufheller braucht und vielleicht gerade nicht selbst singen kann, höre sich das Monatslied aus der Nordkirche in Deutschland an und leihe sich dessen Text, der da lautet: „Wenn mir die Worte fehl‘n und ich trotzdem danke sagen will, befreit sich aus meiner Kehle eine Melodie. Keines meiner Worte kann beschreiben, was ich fühl.“
Hier der Link zum Mitsingen: https://youtu.be/D-6uTbPTJNs.
Einen gesegneten Tag und viel Kraft und Mut für ein kräftiges Dennoch in einer mut- und phantasielosen Welt, wünsche ich Ihnen,
Ihr Pfarrer Klaus Fuchs aus Mailand
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