Theologiestudium

Ein Universitäts-Theologiestudium ist Voraussetzung für den Dienst als Pfarrer/Pfarrerin in einer protestantischen Kirche. Seit der eigenen Entstehung im 16. Jh., hat der Protestantismus immer die kulturelle Dimension und die der Bildung stark hervorgehoben: Der christliche Glauben beruht auch auf einem angemessenen Fundament in den Geisteswissenschaften (im späteren Mittelalter oft mangelnd). Aus diesem Grunde findet ein Theologiestudium in der Regel in akademischen Einrichtungen statt. Die Theologie gehört zum „Kanon“ der akademischen Fächer – und so ist es bis heute in vielen kulturellen Kontexten ausserhalb Italien geblieben. Zeitweise war die Theologische Fakultät, und teilweise ist sie es noch in manchen Universitäten, die Nummer 1 unter den Fakultäten. Die dem Theologiestudium zugeschriebene Wichtigkeit ist Ausdruck der Überzeugung, dass die Suche nach Gott nicht nur eine geistliche sondern auch eine intellektuelle Beschäftigung des Menschen ist. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich eine Unterteilung der Theologie in verschiedene Gebiete etabliert. Als „klassische“ Fachgebiete gelten heutzutage: Altes Testament, Neues Testament, Geschichte des Christentums, systematische Theologie (Dogmatik und Ethik umfassend), sowie Pastoraltheologie oder auch praktische Theologie. Vor allem die geschichtswissenschaftlichen Fächer setzten eine gute Kenntnis der alten Sprachen voraus (Hebräisch, Griechisch, Latein). In vielen akademischen Einrichtungen gibt es auch Lehrveranstaltungen in Fächern wie ökumenische Theologie oder interkulturelle Theologie, Gender Studies, Religionswissenschaften usw.